Wenn nicht jetzt wann dann

in meinem letzten Beitrag über die Selbstvermarktung habe ich dir erzählt, dass dies oft der schwierigste Teil nach der Existenzgründung ist. Davon bin ich nach wie vor überzeugt, doch wie sagte mein alter Nachbar, ein Bauer zu mir „klappern gehört zum Handwerk“.

Du hast deine Qualifikation für das Maßschneiderhandwerk in der Tasche, was möchtest du damit als Nächstes tun? Dir einen Job in der Konfektion suchen, um abgesichert zu sein oder dich auf eigene Beine stellen mit einem Maßatelier. Der Anfang wird sicher nicht einfach sein, denn wir werden ja alle mit billig Ware überschwemmt. Ich bin mir aber ganz sicher es gibt sie noch, die Menschen, welche sich diesem Trend entgegensetzen und sich gern ein Lieblingsteil nachschneidern oder ein ganz neues individuell nach ihren Vorstellungen anfertigen lassen möchten.

Nur wo findest du diese Kunden? Sicher wir können nicht alle von unserem Handwerk überzeugen, das wollen wir auch nicht, aber vielleicht manche mit einem einzigartigen Kleidungsstück begeistern.
Heute funktioniert Werbung gut über online jedoch nicht nur. Sieh dich in deinem Wohnort um, nicht unbedingt im Neubaugebiet. Vielleicht greifst du auf das alte Werbemittel Flyer zurück oder bietest einen Tag der offenen Tür an. Es gibt vieles was du tun kannst, um bekannt zu werden.

Als kleine Hilfestellung habe ich dir aus meinem Ratgeber „Wo bekomme ich die Kunden her“ einige Tipps zusammengestellt diese funktionieren mit Sicherheit auch heute noch.

Hier gibt es die Tipps https://erfolgskurs-selbststaendigkeit.com/existenzgruendung/

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Selbstvermarktung

Selbstvermarktung dieses Zauberwort gibt es schon sehr viele Jahre und nicht nur im online Geschäft. Für uns Selbstständige im Handwerk, sowie auch in anderen Branchen gehört das als wichtiges Werkzeug dazu.

Für manch Selbstständigen, der nicht der geborene Unternehmer ist, ist dies oft der schwierigste Teil seiner Tätigkeit. In der offline Welt als es noch kein Internet gab war dies oft eine ganz schwierige Hürde, die man überwinden musste. Die Preise wurden durch manch billig Näher/in kaputt gemacht und es war viel Überzeugungsarbeit notwendig, dass eine Anfertigung für einen Niedrigpreis nicht machbar ist.

Daher ist es wichtig, gute Arbeit zu liefern um dafür eine angemessene Bezahlung zu erhalten.

Was kannst du alles tun, damit dein kleines Unternehmen richtig Fahrt aufnimmt? Sicher wir leben gerade in einer schwierigen Zeit, doch war es jemals einfach? Anders vielleicht, aber nicht einfach. In meinen Anfängen kamen die Dörfler und waren der Meinung, dass ein paar Mark ausreichen, um ein neues Gewand zu erhalten. Was hat es mich Überwindung gekostet diese Denkweise bei den Menschen zu ändern. Im eigenen Kopf spukten die Sätze herum, die uns von Kindesbeinen eingetrichtert wurden, wie sich selbst anpreisen ist „ungehörig“ oder Bescheidenheit – das schönste Kleid, oder die Einstellung zu Geld.

In diesem Jahr habe ich nun mein 50zig jähriges in der Selbstständigkeit mit meinem Schneideratelier. Durch viele Höhen und Tiefen habe ich das selbstständige Schiff gelenkt und es manchmal aus hohem Seegang vor dem Untergang gerettet . Sehr viele Fortbildungen im handwerklichen sowie im betriebswirtschaftlichen Bereich brachten mich immer einen Schritt weiter. Ich kann dir nur empfehlen lerne, wo immer du die Möglichkeit dazu hast und es wird dich jedes Mal ein Stück weiter voranbringen. Wenn du eine Anleitung dazu brauchst, so sieh dir meinen Ratgeber bei https://massundmehr.de/ an.

<Praline oder Blockschokolade> habe ich ihn genannt, er ist aus der gelebten Praxis für die Praxis geschrieben und nicht nur vom Schreibtisch aus.

Fertigstellen ist angesagt

Eine Woche voller Tatendrang liegt hinter mir. Zuerst habe ich meine angefangenen Schätze hervorgeholt, um zu sehen, was noch daran zu erledigen ist.

Immer wenn die gezeigten Teile unter dem Titel „Edithion Große Mode“ gezeigt werden sind es Kleidungsstücke gemacht für junggebliebene Personen meist ab Gr. 40. Es ist tragbare Mode ohne viel Chichi.

An einem halbfertigen Pulli, der Strickstoff aus sehr feiner Merinowolle, fehlte noch der Halsabschluss und die Ärmel sollten noch eingenäht werden. Das Teil war schon sehr liebevoll mit viel Handarbeit von mir so weit fertiggestellt.

Eine andere Variante aus Merino Strickstoff

Handarbeit, was bedeutet das in diesem Fall. Die Nähte habe ich mit einem leichten Zickzackstich zusammengenäht (nicht einfach nur mit der Overlock) danach diese von Hand versäubert. Diese Verarbeitung wendete ich ebenfalls bei der Länge an. Der Vorteil dabei war, dass ich die Passform nochmal kontrollieren konnte, ohne eine Overlock Naht mühsam aufzutrennen, falls noch etwas zu ändern war und der feine Merinostrick bekam durch die Verarbeitung mehr Wertigkeit.

Teil Nummer 2 war eine Hose schon probiert und bereit fürs zusammennähen. In Hosen habe ich gern Taschen, diese waren jedoch nicht in den Vorderteilen vorgesehen. Meine Überlegung, welche Taschen bringe ich an, was trägt nicht allzu sehr auf. Ich habe mich für Leistentaschen entschieden knapp unterhalb der Taille, weil dort für mich die günstigste Stelle für den Tascheneingriff ist. Wie du eine Leistentasche anfertigst, kannst du in meinem Workshop erfahren, den ich demnächst anbiete. Noch kurz zum Abschluss der fast fertigen Hose, auf den Bund habe ich verzichtet und die Hose nur mit einem Beleg verstürzt.


Warum erzähle ich dir, wie eine Hose genäht wird! Es geht hier nicht unbedingt um die Hose, es könnte auch eine Bluse oder ein Kleid sein, ganz egal. Hier geht es um das Herstellen Passform gerechter Kleidung, die von Grund auf durch eigene Schnittaufstellung und letztendlich durch einige Besonderheiten wie das Anbringen der Taschen oder die Bundverarbeitung der jeweiligen Figur angepasst werden kann. Das ist maßgefertigte Kleidung, zeitgemäß, individuell, passend für die jeweilige Figur.

Etwas ganz zartes lag noch zum Fertigstellen in der Kiste, die Seidenhemdchen. Doch darüber das nächste Mal.