Wie ich schon berichtet habe liegt mein Hauptgeschäft nicht mehr in der Annahme von jeglichem Auftrag. Nach 48 Jahren Selbstständigkeit nehme ich mir die Freiheit nur die Aufträge anzunehmen, an denen ich mein kreatives Können anwenden kann. Ich möchte auch nicht falsch verstanden werden wegen Änderungsaufträgen, sie bringen Einnahmen die ein jedes Atelier gut gebrauchen kann. Nur für mich habe ich beschlossen diese Arbeit nicht mehr anzubieten.
Mit meinen Beiträgen möchte ich Dich ermutigen, wenn Du den Wunsch verspürst in diesem Handwerk tätig zu werden Dir dazu vielleicht ein paar Hilfestellungen anzubieten. Daher berichte ich dieses Mal von meinem letzten Auftrag, den ich mit sehr viel Freude erledigt habe.
Im letzten Jahr kam ein besonderer Auftrag auf mich zu Kleidung nähen für eine Behinderte Person. Diese Art der Herstellung von Kleidungsstücken ist keine einfache Angelegenheit. Meine Kundin ist eine Frau mit Down-Syndrom. Eine ganz liebevolle nette Person, die in einem Frauenkörper steckt doch deren Entwicklung auf der Stufe eines Kindes stehengeblieben ist.
Schon das Abnehmen der Maße gestaltete sich nicht ganz einfach, weil die Personen so ihre Eigenarten haben. Vertrauen das war die Grundbasis, die ich schaffen musste um überhaupt meine Arbeit tun zu können und das erforderte sehr viel Zeit.
Ich habe dann mit den Maßen die ich abnehmen konnte zuerst einmal einen Prototyp angefertigt um überprüfen zu können wie die Teile in der Balance an diesem nicht einfachen Körper sitzen. Das war die eine Aufgabe die konnte ich sehr gut lösen. Was mich jedoch viel mehr beschäftigte wie ich dieses „große Kind“ letztendlich so anziehe dass es sich darin wohlfühlt.
Wochenlang habe ich überlegt mir Modelle ausgedacht sie dann wieder verworfen. Es sollten 2 Sommerkleider werden, möglichst mit der Lieblingsfarbe rosa oder pink die Stoffe waschbar und gut zu pflegen das war wichtig für das Pflegeheim. Aus meinem Prototyp, den ich mir als Grundschnitt aufbereitet hatte, wurden dann 2 Schnitte erstellt etwas verspielt aber dennoch passend für eine optisch ältere Person.
Es sind nicht nur die Aufträge für große Roben und schicke Kleider womit wir uns beschäftigen, sondern ganz oft ist es die übliche normale Kleidung, die man nicht in jedem Textilgeschäft bekommt. Jetzt in der Corona-Zeit ist man froh an unserer Arbeit für die Maskenherstellung, vielleicht kommt für das ein oder andere Atelier noch das Anfertigen von Schutzkleidung dazu. Ich glaube daher fest daran, dass unser Handwerk wieder eine Renaissance erlebt. Wenn Du gut bist und Du diesen Beruf erlernt hast, dann steige ein in diese Selbstständigkeit denn es ist sehr erfüllend etwas selbst zu gestalten und andere Menschen damit zu erfreuen.
Falls Du noch Unterstützung für den Eintritt in Deine freie Unabhängigkeit brauchst, dann sieh mal auf meiner Seite Gründen nach, vielleicht hilft Dir der ein oder andere Ratgeber dabei.
Als kleines gratis Büchlein kannst Du Dir
Mein Schneideratelier gleich mit dem Eintrag Deiner E-Mail-Adresse holen.
[contact-form-7 404 "Nicht gefunden"]
Dieser Inhalt ist auf Site-Mitglieder beschränkt. Wenn Sie ein bestehender Benutzer sind, loggen Sie sich bitte ein. Neue Benutzer können sich unten registrieren.