Selbstvermarktung

Selbstvermarktung dieses Zauberwort gibt es schon sehr viele Jahre und nicht nur im online Geschäft. Für uns Selbstständige im Handwerk, sowie auch in anderen Branchen gehört das als wichtiges Werkzeug dazu.

Für manch Selbstständigen, der nicht der geborene Unternehmer ist, ist dies oft der schwierigste Teil seiner Tätigkeit. In der offline Welt als es noch kein Internet gab war dies oft eine ganz schwierige Hürde, die man überwinden musste. Die Preise wurden durch manch billig Näher/in kaputt gemacht und es war viel Überzeugungsarbeit notwendig, dass eine Anfertigung für einen Niedrigpreis nicht machbar ist.

Daher ist es wichtig, gute Arbeit zu liefern um dafür eine angemessene Bezahlung zu erhalten.

Was kannst du alles tun, damit dein kleines Unternehmen richtig Fahrt aufnimmt? Sicher wir leben gerade in einer schwierigen Zeit, doch war es jemals einfach? Anders vielleicht, aber nicht einfach. In meinen Anfängen kamen die Dörfler und waren der Meinung, dass ein paar Mark ausreichen, um ein neues Gewand zu erhalten. Was hat es mich Überwindung gekostet diese Denkweise bei den Menschen zu ändern. Im eigenen Kopf spukten die Sätze herum, die uns von Kindesbeinen eingetrichtert wurden, wie sich selbst anpreisen ist „ungehörig“ oder Bescheidenheit – das schönste Kleid, oder die Einstellung zu Geld.

In diesem Jahr habe ich nun mein 50zig jähriges in der Selbstständigkeit mit meinem Schneideratelier. Durch viele Höhen und Tiefen habe ich das selbstständige Schiff gelenkt und es manchmal aus hohem Seegang vor dem Untergang gerettet . Sehr viele Fortbildungen im handwerklichen sowie im betriebswirtschaftlichen Bereich brachten mich immer einen Schritt weiter. Ich kann dir nur empfehlen lerne, wo immer du die Möglichkeit dazu hast und es wird dich jedes Mal ein Stück weiter voranbringen. Wenn du eine Anleitung dazu brauchst, so sieh dir meinen Ratgeber bei https://massundmehr.de/ an.

<Praline oder Blockschokolade> habe ich ihn genannt, er ist aus der gelebten Praxis für die Praxis geschrieben und nicht nur vom Schreibtisch aus.

Fertigstellen ist angesagt

Eine Woche voller Tatendrang liegt hinter mir. Zuerst habe ich meine angefangenen Schätze hervorgeholt, um zu sehen, was noch daran zu erledigen ist.

Immer wenn die gezeigten Teile unter dem Titel „Edithion Große Mode“ gezeigt werden sind es Kleidungsstücke gemacht für junggebliebene Personen meist ab Gr. 40. Es ist tragbare Mode ohne viel Chichi.

An einem halbfertigen Pulli, der Strickstoff aus sehr feiner Merinowolle, fehlte noch der Halsabschluss und die Ärmel sollten noch eingenäht werden. Das Teil war schon sehr liebevoll mit viel Handarbeit von mir so weit fertiggestellt.

Eine andere Variante aus Merino Strickstoff

Handarbeit, was bedeutet das in diesem Fall. Die Nähte habe ich mit einem leichten Zickzackstich zusammengenäht (nicht einfach nur mit der Overlock) danach diese von Hand versäubert. Diese Verarbeitung wendete ich ebenfalls bei der Länge an. Der Vorteil dabei war, dass ich die Passform nochmal kontrollieren konnte, ohne eine Overlock Naht mühsam aufzutrennen, falls noch etwas zu ändern war und der feine Merinostrick bekam durch die Verarbeitung mehr Wertigkeit.

Teil Nummer 2 war eine Hose schon probiert und bereit fürs zusammennähen. In Hosen habe ich gern Taschen, diese waren jedoch nicht in den Vorderteilen vorgesehen. Meine Überlegung, welche Taschen bringe ich an, was trägt nicht allzu sehr auf. Ich habe mich für Leistentaschen entschieden knapp unterhalb der Taille, weil dort für mich die günstigste Stelle für den Tascheneingriff ist. Wie du eine Leistentasche anfertigst, kannst du in meinem Workshop erfahren, den ich demnächst anbiete. Noch kurz zum Abschluss der fast fertigen Hose, auf den Bund habe ich verzichtet und die Hose nur mit einem Beleg verstürzt.


Warum erzähle ich dir, wie eine Hose genäht wird! Es geht hier nicht unbedingt um die Hose, es könnte auch eine Bluse oder ein Kleid sein, ganz egal. Hier geht es um das Herstellen Passform gerechter Kleidung, die von Grund auf durch eigene Schnittaufstellung und letztendlich durch einige Besonderheiten wie das Anbringen der Taschen oder die Bundverarbeitung der jeweiligen Figur angepasst werden kann. Das ist maßgefertigte Kleidung, zeitgemäß, individuell, passend für die jeweilige Figur.

Etwas ganz zartes lag noch zum Fertigstellen in der Kiste, die Seidenhemdchen. Doch darüber das nächste Mal.

Verärgert über Spam-Mails

Wollte diesen Blogbeitrag eigentlich über das wunderbare Naturprodukt Seide schreiben, wozu es alles verwendet werden kann. Dieser Beitrag folgt dann das nächste Mal.

Es kann mich zwar nichts so schnell verärgern, doch der tägliche Blick in meine E-Mails brachte mich doch ganz ordentlich in Rage. Geärgert haben mich unzählige Spam-Mails, welche alle von meinen Kontaktformularen abgesendet worden sind. Haben Spammer nichts anderes mehr zu tun als E-Mail-Accounts zu zuspammen.

Auf jeden Fall habe ich stundenlang damit verbracht alles wieder zu bereinigen. Ich schreibe dies hier auf meinem Blog, damit du dich nicht wunderst, warum es keine Anleitungen für verschiedene Schneiderarbeiten mehr zu lesen gibt, habe alle Kontaktformulare entsorgt, wenn dich jedoch ein Thema interessiert so melde dich in meinem Newsletter an, ich werde demnächst eine Liste mit allen Anleitungen zusammenstellen und diese dir dann zusenden.

https://massundmehr.de/newsletter/

Hier ein paar Beispiele aus der Liste:

Samt Stoff der Könige

Samt Verarbeitung

Schablonenknopfloch

Einlagenverarbeitung

das sind nur einige Beispiele von insgesamt 22 Anleitungen.

Die kühle Jahreszeit kommt bestimmt


Es fällt mir zwar sehr schwer bei dieser Hitze an andere Kleidung, als ein Sonnentop zu denken, doch mit ziemlicher Sicherheit werden demnächst Jacken unentbehrlich sein.


Zu überlegen gilt welchen wärmenden „Umhang“ soll ich mir zulegen was nehme ich für ein Material welchen Schnitt und wozu brauche ich die Jacke.


Immer, wenn ich mir ein neues Teil zulege, treffe ich zuerst diese Überlegungen. Denn ich habe ja schon in meinem Blogartikel über den  Minimalismus im Kleiderschrank  berichtet und an den halte ich mich auch bei der Jackenfrage. Mein Kleiderschrank wartet mit einer ganzen Reihe verschiedener Jacken auf doch wie das so ist die einen sind schon älter bei den anderen bin ich „rausgewachsen“.

Hier ein kleiner Einblick in die bisherige Jackenparade

Dazu gekommen ist diesen Sommer ein weißer Blazer, der aber nicht Herbst tauglich ist und mein Stepp-Jäckchen, über dessen Entstehung ich ja berichtet habe.

Mein Lieblingsjäckchen für den alltäglichen Einsatz braucht dringend eine Neuauflage, weil es etwas Tragespuren hat. Die Schnitte für die Jacken liegen alle bereit in meiner persönlichen Hängemappe ich brauche also nur noch eine Eingebung aus welchem Stoff ich die Jacke nähen möchte.

Das heißt einen Stoff habe ich ja schon liegen für ein herbstliches Outfit, wenn ich zur Sitzung meines Maßschneider-Verbands gehe.


Zu den Schnitten gibt es noch folgende Info ich habe insgesamt drei Grundschnitte, die ich abwandeln kann.

Ein Blazer Schnitt (hat Teilungsnähte und einen Reverkragen),
ein einfacher Schnitt mit Brustabnäher,
ein Blouson Schnitt (Schnitt mit Hemdblusenkragen und Ärmelbündchen sowie Passe und Knopfleiste)

Wie messe ich richtig dieses kleine PDF habe ich für dich vorbereitet trage deinen Namen und die Mailadresse ein und du kannst dich im Ausmessen für deinen ersten Grundschnitt üben!

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Zeitplan

Heute wollte ich eine andere Anfertigung einschieben, doch mein Zeitplan geriet durcheinander.
Beim Durchforsten meines Kleiderschranks musste ich feststellen, dass etwas Hosennotstand für den Winter herrscht. Natürlich könnte ich mal schnell in den Laden gehen und mir 1 oder zwei Hosen kaufen. Doch wie ich schon bei dem Mantel berichtet habe, ist es nicht einfach eine Hose zu finden, die optimal meinen Maßen gerecht wird. Meine Figur sieht zwar auf den ersten Blick nicht nach einer Problemfigur aus doch wir Frauen haben da ja schon so unsere geheimen Stellen, die wir gern gekonnt verstecken möchten. Ich verrate Dir mein Figurproblem, es sind Taille und Oberschenkel. Bei den Hosen ist das dann so, dass wenn die Taille passt, mir die Hose um Po herumflattert und an den Oberschenkel nicht richtig sitzt. Und das kann ich absolut nicht ausstehen. Daher nähe ich mir meine Jeans selbst.
Zugeschnitten ist das gute Stück und sollte eigentlich schon fertig sein.

Doch letzte Woche hat mich eine Erkältung erwischt und ich war schachmatt. Ein Glück, dass ich mir heutzutage die kleine Auszeit gönnen kann, denn auf diese Weise entfleucht ein lästiger Schnupfen sehr schnell.
Frisch gestärkt wollte ich dann ans Nähen gehen und hatte dabei eine Kleinigkeit nicht eingeplant. Es hat nichts mit nähen zu tun, sondern mit der Jahreszeit, der 1. Advent rollte heran. Wie das so ist, beginnt man mit schmücken der Wohnung, besorgt oder stellt selbst einen passenden Adventskranz her und schon geht wieder ein Tag vorbei, ohne die Nähmaschine zu berühren.
Diese Dinge, die den Zeitplan durcheinander wirbeln, werden auch Dich mit Sicherheit manchmal einholen, wenn Du vielleicht Deine Selbstständigkeit mit einem Kleinhandwerk angefangen hast.
Zeitmanagement heißt das Zauberwort hierfür, es hilft die vielerlei Dinge, die zu tun sind, gut einzuordnen. Denn neben all der beruflichen Herausforderung haben wir ja noch eine andere  die private Seite, die wir nicht vernachlässigen dürfen.

Ich wünsche Dir daher, dass Du für die Adventszeit nicht zu viel Hektik und Stress in dein Leben lässt, damit Du Weihnachten genießen kannst.

Bis bald EdithF

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Urlaubsreif

in mir regen sich die Urlaubsgelüste, doch wenn ich meine Kleiderstange so ansehe, sieht es nicht gerade nach Erholung aus. Ich habe ja schon von meinem anstehenden Termin berichtet, der Modenschau im September. Und dafür sollte noch einiges getan werden.

Da ist zum Beispiel der Mantel, dieser muss von Grund auf entworfen werden. Dieser Entwurf sollte sich als Modellschnitt auf Papier wiederfinden, der dann auf den Mantelstoff aufgelegt wird und danach werden die Teile zugeschnitten. Das ist dann erst der Anfang, danach folgt noch der Zuschnitt des Futters. Die Fixiereinlage und verschiedene Bänder sowie Kleinteile gehören auch noch zur Vorbereitung, bis mit der Verarbeitung begonnen werden kann.

Zur Kontrolle ob der Schnitt das wiedergibt was ich mir vorgestellt habe, werden die Teile zuerst einmal zusammen geheftet.

Und das was dann zu sehen ist, ist mein selbst entworfener Mantel. Praktisch von der Vorstellung des Modells bis zur „Erstkontrolle“ alles aus einer Hand.

Wenn ich Teile für Modenschauen entwerfe gehe ich meistens den Weg der Schnitterstellung über die Schneiderbüsten. Dort kann ich mit einem Stück Stoff alles so formen, dass es für mich ein komplettes Bild gibt.

Sonst fange ich natürlich mit einem Grundschnitt an, der mit den Maßen der Kundin erstellt wird und entwickle daraus den Modellschnitt.

Diese Woche bin ich noch mit anderen Aufträgen beschäftigt und kann noch nicht meine Teile von der Puppe nehmen und einen Schnitt davon anfertigen. Doch sobald ich mich ans Herstellen des Mantels mache, werde ich davon berichten.

Sieht etwas zerrupft aus, aber wartet mal ab wie sich das Mäntelchen heraus putzt.

Bis bald

EdithF

Endlich Geselle

Prüfung

Noch waren meine Prüflinge nicht ganz fertig, es stand noch die mündliche Prüfung an. Allerdings hatte ich seither damit nichts zu tun, bis dieses Jahr. Etwas überrascht aber dennoch erfreut, wurde ich für die Abnahme der mündlichen Prüfung einberufen.

Da dies für mich das erste Mal war, ging es mir wie meinen Prüflingen, ich war aufgeregt, ob ich dem ganzen gerecht werde mit der Notengebung.

Zu dritt saßen wir Im Prüfungskomitee und um 8:00 Uhr am Montagmorgen ging es los. Im halb Stunden Takt kamen die Prüflinge herein und es folgten die mündlichen Fragen zu den Arbeitsabläufen, dem Prüfungsteil, Maschinenkunde und andere fachliche Fragen.

Es waren interessante und anstrengende Stunden die wir durchstehen mussten.

Denn wieder brach eine Hitzewelle wie bei der praktischen Prüfung über uns herein und das strengte unser Gehirn ganz schön an. Doch es half nichts, vier Tage mussten durchgehalten werden.

Für die Prüflinge war es ebenfalls anstrengend, dass wir manchmal richtig Mitleid mit ihnen bekamen, wenn sie im „Schweiße ihres Angesichts“ vor uns standen. Doch es half nichts, wir mussten korrekt bleiben und durften niemand bevorzugen.

Nach der ersten Runde beim Notenabgleich war dann mein innerliches angespannt sein entwichen, meine Noten wichen kaum von den anderen ab. Immerhin habe ich etliche Jahre pausiert, nicht mehr ausgebildet, war nicht mehr ganz drin in der Ausbildungssache. Doch ich glaube, wenn das Grundwissen steht und man nicht stehenbleibt, den jahrelangen Arbeitsabläufen die sich natürlich mit der Zeit einschleifen vertraut, kann man trotzdem noch mit gutem Gewissen beurteilen, was der Einzelne so drauf hat.

Zum Schluss einer jeden Prüfung haben wir uns noch die Zukunftspläne eines jeden Prüflings angehört und waren doch angenehm überrascht. Ein männlicher Prüfling geht nach Berlin um Mode zu studieren, andere auf die Hochschule nach Reutlingen, andere auf die staatliche Modeschule in Stuttgart, einige setzen gleich die Meisterprüfung darauf und ein ganz geringer Teil möchte sich nochmal neu orientieren.

So das war ein kleiner Einblick in unsere Ausbildung mit Abschluss als Geselle im Maßschneider-Handwerk. Wer mehr davon erfahren möchte kann sich in meinen Newsletter eintragen, dort gibt es Neuigkeiten, Termine, Arbeitsproben aus der Praxis und einiges mehr.

Hier geht es zur Staatlichen Modeschule Stuttgart: http://www.modeschule-stuttgart.de/home/ dort findet am 14.7 und 15.7.2017 die

*street peoms* Fashionshow 2017 statt.

Bis bald

EdithF

Fertiggestellt

Letzten Donnerstag waren meine „Milchsäule“ fertig. Ausgestopft sahen sie mich mit großen runden Augen an. Die neuen Anzüge dazu wurden rechtzeitig ins Haus geliefert, sodass dem Umzug am Pfingstmontag nichts entgegen stand.

Was war ich froh, als der letzten Stich getätigt hatte, meine Finger waren fast am „abfaulen“ so anstrengend war der letzte Schliff an meinen Schweinsköpfchen.

Dass meine Kollegin mir geholfen hat die Anzüge zu nähen, dafür bin ich sehr dankbar. Was waren das für arbeitsintensive Wochen, zuerst mit 3 Outfits für die Modenschau, welche sehr zeitaufwendig waren und jetzt die „Schweinchen“. Nun bin ich regelrecht platt und muss mich erst einmal um Dinge die liegengeblieben sind kümmern. Früher als ich noch eine Familie zu versorgen hatte, wäre solch ein Einsatz fast nicht möglich gewesen.

Obwohl, wenn ich so darüber nachdenke, so haben wir, meine Lehrlinge und ich, so manchen Arbeitswulst bewerkstelligt. Wenn nämlich Musterzeit in der Konfektion war, hieß es alle Kräfte sammeln um den Arbeitsaufwand zu bewerkstelligen. Meistens hatten wir noch Hilfe von meiner Tochter und einer zusätzlichen Aushilfe. So konnten wir in 14 Tagen bis zu 30 Teile fertigstellen.

Für jemand der das nähen als Hobby betreibt, klingt das bei so vielen Arbeitskräften nicht als so viel. Das sind ja für jeden nur 2-3 Teile in der vorgegeben Zeit. Doch bei einer professionellen Herstellung sieht die ganze Sache etwas anders aus.

Geliefert werden große Rollen mit Stoffen, dazu Rollen mit Einlagen und Futterstoffen. Die Schnitte aufgedruckt auf Papier, diese müssen zuerst noch ausgeschnitten werden. Dann folgt der Zuschnitt und dieser muss exakt an den Linien des Schnittpapiers entlangführen. Entweder wird Einlage aufgebügelt und danach werden die Punkte für Abnäher oder andere Dinge angezeichnet, oder geschieht dies noch während der Schnitt aufliegt. Bei dreißig Teilen ist dies schon Arbeit von mehreren Stunden. Die Kleidungsstücke bestehen ja nicht nur aus den Vorder-und Rückenteilen, sondern aus jeder Menge an Kleinteilen und Einlage, sowie Futtereilen. Kleider, Blusen, Hosen, Röcke werden versäubert, Jackenteile nach dem auffixieren erst einmal etwas liegengelassen, damit sich die Klebeschicht der Einlage mit dem Obermaterial verbinden kann. Bei der ganzen Arbeit muss alles perfekt sein, vom Zuschnitt bis zum fertigen Stück. Da geht es nicht an, dass bei einer Seitennaht das eine Teil am Ende ein paar cm länger ist und dann einfach abgeschnitten wird, oder Nähte nicht exakt da sitzen wo sie hingehören. Alles muss stimmen, oder man trennt. Die Schnittdirektriesen haben dies aufs genaueste ausgearbeitet und Zwicke für die Zusammensetzung an gegezeichnet. Stunde um Stunde, sowie Tage um Tage vergehen und es entstehen immer mehr Teile, die zum Schluss zusammengefügt werden. Der letzte Arbeitsschritt ist dann das annähen der Knöpfe, das dann bei oft 80-100 Stück die Finger zum singen bringt.

Das war nur ein kurzer Schnelldurchlauf von den Arbeitsschritten.

EdithF

Nähen ist wie Yoga

für heute habe ich einen tollen Artikel in unserer Zeitung gefunden, es geht darin ums Nähen. War es doch jahrelang überhaupt nicht hip sich mit dieser Arbeit zu beschäftigen, so ist nun scheinbar die Trendwende gekommen. Ich bin ja nun schon ein alter Hase auf diesem Gebiet und wurde oft wie ein Wundervogel angesehen, der einen Beruf ausübt, wo bei den einen Begeisterung ausbricht, wenn sie von meiner täglichen Arbeit hörten und die anderen sahen mich etwas abfällig und mitleidig an. So nach dem Motte, zu mehr hat es nicht gereicht.

Auch ich habe die H & M, Zara usw. Ketten und was nicht alles auf den Markt drängte hautnah miterlebt. Meine Tochter wurde immer mit selbstgenähtem versorgt, bis der Tag kam an dem Sie mir mitteilte, dass Sie in die Stadt möchte, um endlich was richtiges zum Anziehen zu kaufen. Das war dann so eine billig Klamotte von irgendeiner Kette, ich konnte sie mir nicht merken. Ein paar Jahre hielt dann dieser billig Trend an, danach „durfte“ ich Sie wieder ab und zu einkleiden. Als Sie dann Mutter von zwei Mädchen wurde, benähte Sie selbst ihre beiden Zuckerpuppen mit den tollsten Kleidern, Röcken und Hosen.

Jetzt ist wieder ein neues Zeitalter in unserer Familien-Hierarchie angebrochen, die Mädchen möchten nicht mehr benäht werden, jedoch meine große Enkelin hat die kreative Ader geerbt und näht was das Zeug hält. Geübt haben wir auf einer meiner Maschinen, wo ich immer mit etwas Bauchschmerzen die Näharbeiten verfolgte. Eine Bernina-Nähmaschine hatte ich noch übrig von der Ausbildungszeit, wo ich Lehrlingen die Kunst des maßschneiderns beigebracht habe, auf dieser entstehen nun die Kreationen meiner Enkelin.

Seit Guido Maria Kretschmer auf Vox seine Sendung „Geschickt eingefädelt“ moderiert gibt es sicher sehr viele, die der totalen Uniformität dieses globalen Einheitslooks entfliehen wollen. Ich freue mich sehr darüber, dass Nähen nicht mehr uncool ist, sondern wie es in meiner Zeitung genannt wird, nähen ist „Slow Fashion in Reinkultur“.

Also meine Lieben, ran an die Nadel und infiziert euch mit diesem Virus.

Ehrenamt und Arbeit

bin schon ganz gefrustet, dass ich mit meiner eigentlichen Arbeit nicht weiterkomme. Zuerst habe ich diese Woche für meine Maßkundschaft einiges an Änderungen erledigt und mich kreativ betätigt.

Es steht nämlich wie jedes Jahr an Pfingsten ein großes Fest mit Umzug in meiner Heimatstadt an. Und nun schon zum dritten Mal werde ich die Grundschulkinder mit Kostümen neu einkleiden. Das macht neben all der Maßanfertigung sehr großen Spaß. Hergestellt habe ich schon Schneckenhäuser und Eselköpfe. Dieses Jahr sind Schweinchen dran.


Dann hat mich mein Ehrenamt noch voll in Beschlag genommen. Ich habe unsere Homepage vom Landesinnungsverband http://www.massschneider-bw.de/ aktualisiert, unsere Vorbereitungen für die Modenschau unserer Massschneider-Innung Stuttgart erledigt und die Woche war um.

Eins habe jedoch bei all der Arbeit gefunden, einen kleinen Leitfaden für den Einstieg in die Selbstständigkeit. Hier ist der Link dazu

http://www.massschneider-bw.de/selbstaendigkeit/