Fangen wir erst mit dem an, was eine gute Grundlage für die angestrebte Selbstständigkeit im Schneiderhandwerk ist. Da bin ich etwas altmodisch, aber ich stehe immer noch für eine Ausbildung zum Schneider/in.
Ich plaudere jetzt ein wenig aus dem Nähkästchen, sozusagen von meinen ersten Schritten. Für mich war schon sehr früh klar, welchen Berufsweg ich gehen möchte. So konnte ich ziemlich genau meinen Berufswunsch in der Klasse beim abfragen, was man denn werden möchte, kundtun. Damals zu meiner Zeit, sind sehr viele Schulabgänger die nicht das Glück hatten unterstützt zu werden in der Fabrik gelandet, um zum Familieneinkommen etwas beizusteuern. Ich selbst konnte auch nicht alle Träume verwirklichen die ich als Teeny hatte, weil mir das Leben mit 18 Jahren auch einen anderen Kurs gegeben hat. Aber wie das Schicksal manchmal so spielt, es hat mir auf der anderen Seite auch wieder einiges geschenkt. Für dieses Geschenk bin ich heute sehr dankbar, es war mein Meister im Schneiderhandwerk im Alter von gerade mal 22 Jahren. So jung, sagte der Lehrer beim aushändigen des Meisterbriefs zu mir und verheiratet und jetzt auch noch den Meister in der Tasche. Ja ich hatte einfach mal den Schnellgang eingelegt.
Das soll aber nicht heißen, dass ich keine anständige Grundlage habe. Drei Jahre musste man schon damals lernen und normalerweise waren mindestens 3 Jahre Gesellenzeit vorgeschrieben, um dann den Meisterbrief zu erwerben. Und diese 3 Jahre habe ich fast hinbekommen. Meine Lehrzeit absolvierte ich in einem renommierten Modesalon, wo wir insgesamt mit Gesellinnen und einer Meisterin 18 Personen waren. Bedient haben wir einen gehobenen Kundenkreis mit allem was die Damen sich so wünschten. Sehr viel Abendkleider mit Spitze und Stickerei, Kostüme, Mäntel eben alles rund um die Bekleidung.
Es war eine sehr strenge und zugleich wunderschöne Ausbildungszeit, denn die Chefin war sehr streng.
Unsere Werkstatt mit Anprobe und Salon, einem Aufenthaltsraum für uns, erstreckte sich über das ganze Erdgeschoss eines damals neuerbauten Hauses. Das tollste aber kam im Sommer, da gab es einen Swimmingpool im Garten und den durften wir in der Pause benutzen.
Kannst Du Dir vorstellen von was für einem Betrieb ich später geträumt habe?
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