Heute habe ich mir wieder die Chanel-Jacke vorgenommen, damit das gute Stück endlich fertig wird. Bin jedoch mit der Passform immer noch nicht zufrieden. Es ist anstrengend sich selbst einzukleiden.
Dazu eine kleine Geschichte aus längst vergangener Zeit. Vor ca. 25 Jahren war ich immer der Fahrer wenn wir zum Fachabend in unsere Innung fuhren. Meine beiden Mitfahrerinnen waren 2 Kolleginnen im Alter meiner Eltern. Ich sozusagen als Jungspund (der ich mit 40 auch nicht mehr war) in den Augen meiner Mitfahrerinnen, musste mir dann ihre Probleme anhören. Wenn ich dann völlig euphorisch von meinen Neueinkleidungen berichtete, so war ihre Antwort: Für mich selbst nähe ich überhaupt nicht mehr gern. Damals verstand ich das überhaupt nicht, heute allerdings schon. Warum das so ist, darüber habe ich lange nachgedacht. Obwohl ich nun mehr Zeit hätte als damals, macht die eigene Kleidung herzustellen keinen großen Spaß mehr. Zum anprobieren steht man ständig vor dem Spiegel, dann sitzen die Schultern nicht richtig, die Oberweite hat sich „ausgedehnt“ die Taille ist aus dem Ruder gelaufen, kurz gesagt, das Spiegelbild zeigt eine andere Frau als die, die mein inneres Auge sieht.
Soviel zu den Herstellungsproblemen der Garderobe im hier und heute. Warum ich aber diese kleine Geschichte erzählt habe, hat mit unserer Kundschaft in der Maßschneiderei zu tun. Denn meistens bekommen wir gerade solche Aufgaben gestellt, wenn sich ein Kunde/in ein neues Outfit schneidern lässt. Und der beste Grundstock hierfür ist, dass man seine Grundschnittaufstellung beherrscht. Dazu gehört die korrekte Maßabnahme beim Kunde/in und die Anprobe vor dem endgültigen fertigen des Kleidungsstückes.
So nun werde ich mich wieder über meine Jacke machen.
EdithF
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